März 12, 2024

Ahrweiler Bürgerschützen bringen die Verfassungstreue in ihre neue Satzung ein

In unserer Republik erhebt der braune Ungeist sein widerliches Haupt, aber viele Bürger zeigen Flagge für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und gehen gegen Intoleranz und rechte Gesinnung auf die Straße. Das macht Mut. Wir Bürgerschützen stehen auf dem Boden unserer Verfassung, bei uns ist kein Platz für rechte Hetzte und menschenverachtendes Gedankengut. Bleiben wir weiterhin auf diesem Weg, stehen wir weiterhin als Gemeinschaft zusammen.“ Chronist Matthias Becker fand deutliche Worte bei der Hauptversammlung der Ahrweiler Bürgerschützen.

Und diese Worte finden sich auch im Entwurf der neuen Satzung wieder, die im April bei einer weiteren Versammlung verabschiedet werden soll. Den Weg wies dafür schon die Probeabstimmung unter Leitung von Hauptmann Jürgen Knieps. Mit dem einstimmigen Votum für die Verfassungstreue als Basis für die Mitgliedschaft zusätzlich zu den Grundsätzen von Glaube, Sitte und Heimat soll die neue Satzung ein Zeichen setzen. Vorgesehen ist des Weiteren unter anderem die Verkürzung der Amtszeit der Mitglieder des Verwaltungsrates von bisher zehn auf künftig acht Jahre sowie die Möglichkeit der Wiederwahl.

Das gilt jedoch erst ab einer entsprechenden Beschlussfassung bei der Versammlung im April. So wurden denn die Nachfolger von Marc Adeneuer als Offizier des Oberleutnantsgliedes und Dr. Christoph Smolenski als Vorsitzender des Königsgliedes bei dem Abend im Ahrweiler „Stern“ noch für eine Dekade gewählt. Dies sind als Offizier Thorsten Pollig (49) und als Chef des Königsgliedes Christoph Kintzen (58). Die ausgeschiedenen Amtsinhaber sollen beim Kommers an Fronleichnam entsprechend verabschiedet werden. Das kündigte Hauptmann Knieps an.

Während Matthias Becker nach Grußworten von Majestät Jürgen Schmitz den Jahresverlauf der Schützen en Detail von Patronatsfest über Schützenfest und Bundesschützenfest in Mayen Revue passieren ließ, widmete sich Schatzmeister Dieter Zimmermann dem Zahlenwerk. In diesem spiegeln sich nach wie vor die Flutfolgen wider. Dies mit einem Löwenanteil für das Haus der Schützen, das mit seinem Museum zum Start des Schützenfestes am 25. Mai wiedereröffnet werden soll.

Wobei die seit 2014 angewandte museumsdidaktische Ausrichtung weiterhin beibehalten werden soll. Was sich ändern wird, erläuterte Museumsleiter Werner Kathe: „Jede der drei Ahrweiler Schützengesellschaften erhält eine Standvitrine, die sie repräsentiert. Es werden künftig keine Waffen mehr gezeigt, um dem neuen Waffenrecht gerecht zu werden. Und schließlich wird die Schützenkrippe als eigenständiges Kulturgut in einer großen Standvitrine gezeigt.“  All das werden die Gäste der Eröffnung sehen, unter denen sich dann auch zahlreiche Schützen aus der ganzen Republik befinden werden, die durch Spenden oder auch aktiven Einsatz den Wiederaufbau des Museums erst ermöglicht haben.

Neue Wege gehen die Schützen bei ihrem Schützenwein, einem weltweiten Alleinstellungsmerkmal. Die Weinberge am Forstberg und auf dem Karlskopf werden verpachtet. Im Gegenzug wird die Gesellschaft dann den Wein aus diesen Wingerten für ihre Veranstaltungen als Schützenwein einkaufen. Ein Prozedere, das laut Zimmermann, künftig Kosten und Risiko reduziere. Denn mit dem noch eingelagerten Wein, komme die 730 Mitglieder zählende Gesellschaft für ihre Veranstaltungen noch drei bis vier Jahre aus.

Und auch auf Bewährtes wird gesetzt. Der Jahresbeitrag bleibt einstimmig bei 85 Euro. Im April wird es im Schützenmuseum einen Abend für Neumitglieder geben, und im Vorfeld des Schützenfestes pilgern die Schützen zum Remagener Apollinarisberg. Das kleine Schützenfest findet dann vom 25. Mai bis zum 1. Juni statt.

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