Der Historische Trinkzug startet in der Niederhut
Der Countdown für das Große Schützenfest in Ahrweiler vom 14. bis zum 21. Juni läuft. 99 Tage vor dem Hochfest tagte die Jahreshauptversammlung der Bürgerschützen, bei der die Vorfreude deutlich erkennbar war. Und auch etwas Wehmut, denn für Bürgerschützenkönig Jürgen Schmitz war es die letzte Hauptversammlung in seiner dreijährigen Amtszeit. In seinem Grußwort hob er das gemeinsame Engagement für Brauchtum und Tradition hervor, sagte aber auch: „Schützenwesen ist mehr.“ Es gehe um Zusammenhalt und Verantwortung füreinander, mit Stolz die Werte Glaube, Sitte, Heimat hochzuhalten und das Brauchtum zu leben.
Darauf ging auch Chronist Matthias Becker in seinem Jahresbericht ein. Becker streifte kleine und große Ereignisse, berichtete mit 734 Schützen von einem Allzeithoch der Mitgliederzahl und ließ auch das fünfstündige Mammutschießen der Junggesellen-Schützen im Vorjahr nicht aus. Denn diese hatten von defekten Gewehren bis zu eintretender Dunkelheit, Scheinwerferinstallation und einem medizinischen Vorfall im Schießzelt bis zum Fall des Königsvogels am späten Abend eine ganze Reihe von Schwierigkeiten zu meistern. Umstände, die sich Bürgerhauptmann Jürgen Knieps beim diesjährigen Großen Schützenfest gar nicht vorstellen möchte.
Diesmal soll der Zeitplan an Dreifaltigkeitssonntag funktionieren. „Diesmal werden wir bereits früh aufmarschieren, um frühzeitig mit dem Königsvogelschießen zu beginnen. Es ist unser Bestreben um 18.00 Uhr mit dem neuen König durch das Ahrtor in die Stadt einzuziehen.“ Der Historische Trinkzug soll dann spätestens um 19.30 Uhr am Niedertor beginnen. Der Zugweg führt durch die Niederhut, über den Kistenmarkt geht es über den Marktplatz und über die Altenbaustraße weiter. Dann ein kurzes Stück über den Johanniswall und durch die Oberhut in die Ahrhut mit Abschluss am Ahrtor.
Der Zugweg habe mit der Niederhut allerdings noch ein Sorgenkind. Knieps: „Wir wissen aktuell noch nicht, wo sich dann die Baustelle befindet. Ob wir am Niedertor beginnen, die Baustelle passieren und dann Fortsetzen wird sich sehr kurzfristig entscheiden. Alternative ist, im baustellenfreien Teil zu beginnen. Die Niederhut als Startpunkt zu wählen ist der Tatsache geschuldet, dass wir eine eventuelle Baustelle bereits früh und im Hellen passieren, um Unfallrisiken zu minimieren.“ Die Ahrweiler Bürgerschützen gäbe es nicht seit mehr als 600 Jahren, wenn sie keine Lösungen finden würden. Die Vorfreude aufs Fest bleibt.
Um für eine Straffung des Trinkzuges zu sorgen, wird in Fünferreihen angetreten, und wie vor drei Jahren nach Corona wird es für jeden Schützen ein eigenes Glas mit Gravur geben. Die Gläser stiftet der Heimatverein Alt-Ahrweiler. Und auch für mehr Musik in der Altstadt soll gesorgt werden, auch wenn sich die Suche nach einer zusätzlichen Kapelle aktuell als schwierig erweist.
Schatzmeister Dieter Zimmermann berichtete von einer gesunden Kassenlage die es erlaube, mit Zuversicht und Gelassenheit in ein neues Schützenjahr zu blicken.
Alle Schwierigkeiten gemeistert haben indes auch Thorsten Schlottmann aus dem Hauptmannsglied und Christopher Krah aus dem Tambourcorps. Denn technische Probleme, Flut und persönliche Belastung der Verantwortlichen hatten dazu geführt, dass die Homepage der Bürgerschützen nur statische Informationen enthielt. Diese Zeit ist vorbei. Knieps: „Unsere Homepage (bsg-aw.de) mit aktuellen Informationen, Hintergründen und Historie der Gesellschaft steht vom heutigen Tage an wieder zur Verfügung.“
Die nächsten Termine der Bürgerschützen. Freitag, 9. Mai, 17 Uhr: Schützenwallfahrt zum Apollinarisberg in Remagen. Dienstag, 13. Mai, 19.30 Uhr: Abend der Neumitglieder im Schützenmuseum. 14. Juni bis 21. Juni: Großes Schützenfest.